Caroline Matthäus

Box-Matthäus

„Wenn du weißt, dass du den Fehler nicht

gemacht hast, dann sag es auch.“

 

Caroline Matthäus begann 2008 eine Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation an der Otto-von-Guericke-Universität und schloss diese 2011 erfolgreich ab. Anschließend wurde sie hier an der OVGU übernommen und hat bis 2023 an der Fakultät für Humanwissenschaften gearbeitet.

 

Wenn Sie auf Ihren beruflichen Weg zurückblicken, was hat Sie am meisten geprägt?

Am meisten hat mich der Umschwung geprägt, nicht mehr Auszubildende zu sein, sondern plötzlich eine vollwertige Mitarbeiterin, die erkennt, dass wenn man fachliche Erfahrungen sammelt, man auch etwas erreichen kann. Dabei ist auch die Erkenntnis wichtig, sowie jede andere Erfahrung, nicht nur fachlich, sondern auch menschlich. Man muss wissen, was man erreichen will und auch etwas dafür tun muss, und sich auch die Fragen stellen, was eigentlich dahintersteckt: Was will ich eigentlich erreichen? Wer bin ich eigentlich? Nicht einfach nur alles artig machen! Ich habe mich aufgrund neuer Erfahrungen weiterentwickelt - deswegen war die Versetzung ins Ministerium nicht nur ein Gedanke, sondern eine Entscheidung! Man muss sich fragen, ob man dafür bereit ist. Ich hatte ein tolles Team und auch zum Teil, erfahrenere Kolleginnen, die mir immer wieder Mut gemacht haben. Man hat gegenseitig auf sich geachtet. Ich hatte immer ein offenes Ohr und auch anders herum. Man braucht einfach jemanden, zu dem man hingehen kann. Das hat mich zu dem gemacht, was ich bin. Die persönliche Weiterentwicklung, viele emotionale Gespräche und das Stärken untereinander sind enorm wichtig. Dazu braucht es ein passendes Klima und es braucht eine Waage, eine Kontrollfunktion, man braucht ein Zukunftsziel und eine genaue Struktur im Arbeitsbereich (wer hat welche Aufgaben, welche Tätigkeitsbereiche usw.).

 

Was würden Sie Ihrem jüngeren Ich mit auf den Weg geben?

Ich würde sagen, dass es sich mehr trauen soll und es sagen soll, wenn ihm etwas nicht gefällt. „Trau dich ruhig!“ Sag wenn dir etwas nicht passt. Oder wenn du weißt, dass du den Fehler nicht begangen hast, dann sag es auch. Als junge Person fragt man sich eher, ob man einen Fehler selbst begangen hat. Ich würde immer gucken, was mir guttut.

 

Was würden Sie jungen Frauen raten, die eine ähnliche Laufbahn einschlagen möchten wie Sie?

Das man sich definitiv für die Ausbildung entscheiden soll. Es wird immer mal Hürden geben - man lernt viele verschiedene Menschen kennen und kann auch immer mal einen auf den Deckel bekommen oder wird bestimmt auch mal dumm angemacht. Und dann muss man überlegen: Was darf mit mir gemacht werden? Man ist teilweise Jahrzehnte jünger als die andere Person mit der man spricht. Da sollte man für sich einstehen - ich bin ja eine erwachsene Person.

Zudem würde ich immer empfehlen, sich zu hinterfragen, ob man bei einem Fehler wirklich Ärger bekommen sollte oder ob es nicht vielleicht auch einen Grund dafür gibt und die Verantwortung eventuell woanders liegen könnte.

 

Letzte Änderung: 05.07.2024 - Ansprechpartner: Webmaster