Dr.in Steffi Kaltenborn

Box-Kaltenborn

„Ich würde jungen Frauen in der Wissenschaft

immer raten, einen zweiten Plan zu haben.“

 

Steffi Kaltenborn absolvierte seit 1982 in Magdeburg ein Lehramtsstudium für Geschichtswissenschaften und Russisch und ist seit 1986 als Assistentin (damalige Bezeichnung für wissenschaftliche Mitarbeiterin) hier tätig. 1989 hat sie an der damaligen Pädagogischen Hochschule promoviert. Heute ist sie sowohl für den Hauptpersonalrat, als auch für den örtlichen Personalrat der OVGU abgeordnet. Im Personalrat ist sie bereits seit 2005, als Vollmitglied seit 2015 tätig.

Zudem war Frau Kaltenborn in ihrer beruflichen Laufbahn in vielen Funktionen innerhalb der Fakultät für Humanwissenschaften und auch hochschulübergreifend aktiv.

 

Warum haben Sie sich für die OVGU entschieden?

Damals bin ich nach Magdeburg gekommen, weil ich Lehramt Geschichte und Russisch studieren wollte und es die Fächerkombination nach einer Umstellung in der Lehramtsausbildung in der DDR nur in Magdeburg gab. Mir war klar, dass ich Lehrerin werden wollte. Lehre und Wissenschaft machen mir einfach Spaß, und vor allem die Lehrtätigkeit konnte ich durch die Lehre trotzdem ausleben - so bin ich dann in Magdeburg geblieben.

Ich habe außerdem nach Schließung des Lehrstuhles Geschichte 2017 gemerkt, dass ich in Magdeburg angekommen bin. Ich habe es in der Zeit durchaus in Erwägung gezogen, nach Halle in die Lehrerausbildung zu gehen und in Leipzig zu leben. Dann habe ich gemerkt, dass ich hier gar nicht mehr wegziehen möchte.

 

Wenn Sie auf Ihren beruflichen Weg zurückblicken, was hat Sie am meisten geprägt?

Dr.in Roswitha Willenius, sie war eine meiner ersten Lehrkräfte, schon im Studium. Sie war von Anfang an dabei und war auch einfach da. Sie war Studienberaterin und hat sich immer um alle und alles gekümmert. Als ich angefangen habe, war sie Vermittlerin und hat vieles in die Hand genommen. Zuletzt betreute sie noch meine Enkelkinder.

Insgesamt gab es viele Menschen, von denen ich mir viel abgeguckt habe. Und es gab auch viele Situationen, die mich geprägt haben, in denen ich oft auch auf mich allein gestellt war. Mit Frau Prof.in Silke Satjukow hatte ich nach vielen Jahren mit Lehrstuhlvertretungen ab 2011 das erste Mal eine Vorgesetzte, die langfristig anwesend war. Das war eine ganz andere Ebene und eine andere Art der Kommunikation. Es war auch ein gegenseitiges Akzeptieren – sie hat es akzeptiert, dass ich jahrelange Erfahrungen in Unistrukturen habe und ich habe es angenommen, dass Frau Satjukow fachlich viel mehr Ahnung hatte als ich und so konnten wir uns gut ergänzen.

Man hat einfach immer weitergemacht und nach vorne geblickt und es haben sich immer wieder neue Aufgaben ergeben.

 

Was würden Sie Ihrem jüngeren Ich mit auf den Weg geben?

Professoren und Professorinnen sind auch nur Menschen! Man kann auch ‚Nein‘ sagen, wenn man ‚Nein‘ meint, auch gegenüber dem Professor. Man muss Mut haben und dann kann man auch erkennen, dass andere Menschen oft gar nicht viel mehr Selbstvertrauen haben als man selbst. Ich hatte ja auch alleinerziehend in der Wissenschaft keine andere Wahl. Da war ich auf eine Aushandlung von Vereinbarkeit von Familie und Beruf angewiesen, weil ich beispielsweise oft nicht an Abendveranstaltungen teilnehmen konnte.

 

Letzte Änderung: 27.06.2024 - Ansprechpartner: Webmaster