Jana Beyer

Box-Beier

„Während überall abgespeckt wird, wird hier [am Uniklinikum]

immer noch auf hohem Niveau Medizin gemacht.“

 

Jana Beyer lebt seit ihrem zwölften Lebensjahr hier in Magdeburg. Nach Beendigung der dreijährigen Lehre zur Krankenschwester begann sie 1993 im neurochirurgischen Bereich am Universitätsklinikum. Durch Zufall fand sie dann Eingang in die chirurgische Endoskopie, welche zu diesem Zeitpunkt gerade aufgebaut wurde. Nach 15 Jahren wechselte sie für zwei Jahre in das Patientenmanagement, bis sie sich dazu entschloss als Quereinstiegen mit einer einjährigen Ausbildung zur Gefäßassistentin in die Gefäßchirurgie zu wechseln, wo sie heute noch immer tätig ist.

 

Was begeistert Sie an ihrer beruflichen Tätigkeit?

Es begeistert mich wie Sherlock Holmes zu arbeiten. Ich bekomme einen Patienten oder eine Patientin und dann fange ich an zu suchen: Was hat dieser Mensch genau und wo liegt das Problem? In der Gefäßchirurgie ist es sehr vielschichtig, denn alles steht immer in Verbindung mit dem Lebensstil und wenn man so nah am Patienten ist, hat man auch eine gewisse Möglichkeit einzuwirken. Eine medizinische Behandlung ist ja das eine, aber dann sind die Patienten bereits erkrankt. Mir fehlt da ein wenig der Punkt an dem man sagen kann: Ok, hier entwickelt sich gesundheitlich etwas in eine negative Richtung. Noch können wir das verhindern.

Außerdem begeistert mich das Gespräch mit den Patienten und Patientinnen, die Dankbarkeit die man erfährt, wenn man sich dann mal Zeit nimmt. Auch im Allgemeinen kommt die Gefäßchirurgie ganz gut mit meinem Charakter überein: Man macht es einmal und man macht es richtig. Danach hat man auch Ruhe und das ist sehr effizient.

 

Was würden Sie jungen Frauen raten, die eine ähnliche Laufbahn einschlagen möchten wie Sie?

Jede sollte wirklich schauen, ob dieser Beruf etwas für sie ist. Wir haben ja viele Schülerinnen bei uns und ich habe sie immer wenig putzen lassen, was ja sonst auch gern oft gemacht wird. Ich habe sie immer die gleichen Arbeiten machen lassen, die ich auch gemacht habe - mal das Endoskop führen, die Vorbereitung, oder Nachbereitung machen lassen.

Ich sag immer: Ihr müsst so viel wie möglich, immer so gut wie möglich die Dinge in die Hand nehmen.

 

Woran erinnern Sie sich gern zurück?

Ich erinnere mich an viele schöne Momente. Mit meinen beiden alten Kolleginnen habe ich immer gemeinsam Mittagspause gemacht und wir haben immer den Tisch wunderschön gedeckt. Das war wirklich sehr sehr schön. Es gab auch eine Situation als ich mit im OP-Saal war und endoskopiert werden musste. Es gab allerdings niemanden, der endoskopierte und der Arzt, der das gekonnt hätte, stand am Tisch und hat gesagt: Jana, das kannst du doch, mach das einfach! Und damit habe ich das erste Mal endoskopiert. Ich habe Blut und Wasser geschwitzt, aber ich habe es geschafft.

 

Letzte Änderung: 03.07.2024 - Ansprechpartner: Webmaster