PD Dr.in Annette Kirstein

Box-Kirstein

„Durch Lehren lernen“

 

Annette Kirstein ist seit dem Frühling 2009 an der Otto-von-Guericke-Universität tätig. Sie ist eine habilitierte Ökonomin und hat die Dozentur Business Economics an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft inne.

 

Was begeistert Sie an Ihrer beruflichen Tätigkeit?

Ich empfinde seit meinem Studienbeginn an der Universität des Saarlandes eine große Begeisterung für das akademische Umfeld und meine Arbeit. Es bereitet mir Freude, mich mit Themen zu beschäftigen, die mir wichtig und interessant erscheinen, und dabei die Freiheit zu haben, über diese nachzudenken. Die intellektuelle Freiheit, die an der Universität herrscht, ist für mich von großer Bedeutung. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Umgang mit jungen Menschen zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn. Die Vielzahl an motivierten Studierenden und der Austausch, den man im Besonderen in Seminaren oder auch bei der Betreuung von Abschlussarbeiten findet, begeistern mich immer wieder. Der Kontakt zu diesen jungen und engagierten Menschen, die ständig neue Ideen einbringen, und das gegenseitige Lernen voneinander sind für mich sehr bereichernd. Auch ich erweitere ständig mein Wissen, auch über mein eigenes Fachgebiet. Zum Beispiel leite ich eine Einführung in BWL für Studierende aller Fakultäten außerhalb der Wirtschaftswissenschaft, die diese Einführung belegen müssen. Es fasziniert mich immer wieder, welche Perspektiven diese Studierenden einbringen und welche Fragen sich dabei ergeben. In diesen Momenten lerne auch ich dazu oder nehme neue Gedanken mit nach Hause.

 

Was würden Sie Ihrem jüngeren Ich mit auf den Weg geben?

Ich habe zwar erst relativ spät Kinder bekommen, aber das war die beste Entscheidung meines Lebens. Die Zeit bis vierzig konnte ich meinem Leben und meiner beruflichen Entwicklung widmen, und ich bin froh, dass ich es entspannter angegangen bin. Ich würde es immer wieder so machen.

 

Was würden Sie jungen Frauen raten, die eine ähnliche Laufbahn einschlagen möchten wie Sie?

Ich kenne junge Frauen, die nicht einmal promoviert haben, weil das nicht mit ihrem Familienkonzept zusammenpasste. Ich rate den Frauen, sich zu überlegen, was sie wirklich wichtig finden im Leben und wofür ihr Herz schlägt. Wenn es für wissenschaftliches Arbeiten schlägt, dann kann man das ja auch ausprobieren. Man sollte wenigstens für ein bis zwei Jahre in die Wissenschaft gehen, denn ich glaube, man weiß nur, was wissenschaftliches Arbeiten wirklich bedeutet, wenn man das selbst mal gemacht hat. Man kann sich das wirklich vorher nicht vorstellen, was das heißt, vor einem leeren Blatt zu sitzen und Ideen, Modelle und Artikel produzieren zu müssen. Mein Rat wäre, sich auszuprobieren, sich zwei Jahre Zeit zu geben und sich dann zu entscheiden, ob das der eigene Weg ist. Ich würde jeder Frau raten, nicht wegen eines Kinderwunsches den Berufswunsch hintenanzustellen, sondern das auszuprobieren. Meistens gibt es Wege. Und alles geht besser mit einem Lebenspartner, der solche Pläne und Ziele unterstützt.

 

Letzte Änderung: 02.07.2024 - Ansprechpartner: Webmaster