Prof.in Dr.in Gudrun Goes

Box-Goes

„Mein Beruf ist mein Hobby.“

 

Gudrun Goes begann ihre Tätigkeit an der Pädagogischen Hochschule im Jahr 1975 und war seitdem im Bereich fremdsprachlicher Philologien aktiv. Damals trug das Institut den Namen „Institut für Slavistik und Germanistik“. Ihre Beteiligung an der Zusammenführung der Pädagogischen Hochschule mit der Technischen Universität und ihre Rolle in der Gründungskommission waren von entscheidender Bedeutung. Seit ihrer Promotion und ihrer Zeit als Lehrerin in einem Lehrerausbildungsinstitut sowie ihrer Habilitation war Frau Goes ununterbrochen im Hochschuldienst tätig.

Von 2004 bis 2012 bekleidete sie das Amt der Studiendekanin an der Fakultät für Humanwissenschaften. Diese Amtszeit war bisher die längste einer Studiendekanin an der Fakultät. Frau Goes war die erste Person, die für den Bereich Studium an dieser Fakultät verantwortlich war. Obwohl Frau Goes seit einigen Jahren im Ruhestand ist, ist sie weiterhin zweimal pro Woche an der Universität tätig.

 

Was hat Sie an Ihrer beruflichen Tätigkeit begeistert?

Ich habe viele Leidenschaften, und diese konnte ich in diesem Beruf miteinander verbinden. Die tiefe Neugier etwas zu schaffen, besser zu verstehen und es auch anderen vermitteln zu können, war stets präsent. Es ist eine grundlegende Aufgabe des Berufs, die Begeisterung für ein Fachgebiet zu vermitteln und dabei auch neue Perspektiven zu eröffnen, nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch in der Vermittlung.

Ein Lehrer ist natürlich auch immer ein Schauspieler, und jede Unterrichtsstunde ist eine neue Performance. Man konnte selten ein gut funktionierendes Konzept zweimal anwenden, man musste eigentlich immer Neuland betreten. Es kam vor, dass ich auf Fragen keine Antwort hatte. Ich hoffe, ich habe mich wirklich nie aus der Fassung bringen lassen. Doch ich verspürte stets den Drang etwas umzusetzen und zu schreiben. Neben meinen vielen Ehrenämtern, die meine Freizeit gestalten, ist mein Beruf nicht nur ein Hobby, sondern auch eine Herausforderung, die ich brauche.

 

Wenn Sie auf Ihren beruflichen Weg zurückblicken, was hat Sie am meisten geprägt?

Für mich war es nach der Wende besonders prägend, fachlich anerkannt zu werden und Teil der fachlichen Community zu sein. Ebenso hat mich die Möglichkeit, als Gleichstellungsbeauftragte an der Universität und als Senatorin meiner Fakultät eine aktive Rolle zu spielen, stark beeinflusst. Ich habe festgestellt, dass eine offene Kommunikation möglich ist und dass man in mir auch die Person gesehen hat und nicht nur das Amt. Die Person macht auch das Amt aus und nicht das Amt die Person und das war mir immer wichtig. Dabei war ich teilweise auch in einem Konflikt zwischen persönlichen Überlegungen und den Verpflichtungen des Amtes.

 

Wenn sie auf Ihre Zeit an der Universität schauen, woran erinnern Sie sich gern zurück?

Es gab sicherlich viele wunderbare Erlebnisse, aber besonders berührt hat mich, als eine Studentin am Ende ihres Studiums ein Gedicht über mich als Lehrende verfasst hat. Das war wirklich eine besondere Geste. Generell erinnere ich mich gerne an Momente, in denen sich Studenten und Studentinnen nochmals bedankt haben, dass ihre Zeit bei uns eine gute und interessante war.

 

Letzte Änderung: 27.06.2024 - Ansprechpartner: Webmaster